Nachdem dieses Jahr Ostern sehr spät im Jahr fiel, hatten die meisten der ca. 140 Teilnehmer des Trainingslagers in Cecina schon einige Wettkämpfe hinter sich. Aber keine Ausrede, sich nicht im Pinienwald zu Cecina zu schinden. Versprach doch der Zeitraum Mitte April sommerlich warme Temperaturen. Leider konnte dieser den hohen Erwartungen nicht ganz gerecht werden.

Es war zwar sonnig, aber doch recht frisch um 16 bis 18 Grad. Am ersten Tag gab es sogar Gewitter und Regenschauer, ein Phänomen, dass die Cecinafahrer der letzten 5 Jahre überhaupt nicht kannten. Mit Spannung erwartete Organisator Rudi Sautter den neuen Wirt in der Ferienanlage La Cecinella. Mit dem letzten Wirt hatte Rudi die letzten drei Jahre einen verlässlichen kulinarischen Partner an der Seite, der die Anforderungen an die Sportlerverpflegung hinsichtlich Qualität und Menge sehr gut erfüllt hatte. So herrschte am ersten Abend großes Bangen. Die Sorgen erwiesen sich als unbegründet, das Essen kam pünktlich, warm und wohlportioniert an jeden Platz. Die Portionen waren zu Beginn noch ein wenig übersichtlich. Nachdem der Maestro aber ein paar Mal mit dem Taktstock Richtung Küche geklopft hatte, waren diese Molltöne schnell beseitigt. Das Trainingsprogramm wurde 2019 noch weiter ausgebaut. Neben Laufen kurz, Laufen lang, Bahntraining, Paleoworkout und Gymnastik, bot Benjamin Weiderer eine sogenanntes Functional Movement Screen, TMX Trigger und nicht zuletzt Massagen an. Für sportliche Phantasie blieb da kein Raum mehr. Um den Überblick über dieses große Angebot nicht zu verlieren, gab es dieses Jahr sogar ein mehrseitiges Programmheft.

Zudem wurde die neue Berglaufstrecke um eine längere Variante ergänzt. Trotz Markierungen auf den Trails verschwanden zwei Läufer zunächst spurlos und waren erst beim Abendessen wieder gesichtet. Bei der Pflichteinheit am Dienstag, dem 5km Verfolgungsrennen gab es eine ungewöhnlich hohe Leistungsdichte. So lagen beim finalen, sportlichen Höhepunkt des Lagers, der legendären Cecina Staffel, zwischen 1. und letzten Platz nur 6 Minuten Differenz. Der letzte Zielläufer wurde mit einem großen La-Ola-Tunnel gefeiert.

Insgesamt nahmen 75 Läufer in 25 3er-Teams teil. 1998 waren es noch 35 Teilnehmer gewesen. So war es strategisch nur konsequent, dass Rudi dieses Jahr mit der revolutionären Einführung von Startnummern die strukturelle Basis für noch höhere Teilnehmerzahlen legte. An der Bar wurde nach der Siegerehrung zu vorgerückter Stunde schon von elektronischer Zeitmessung und Online-Anmeldeverfahren geschwärmt. Zahlreiche Ausfälle von Sportlern zum Ende des Lagers, die den Ruhetag nicht als solchen betrachteten, hatten die große Geduld des Maestros am Donnerstagabend doch noch ein wenig strapaziert. Die verschieden Radgruppen ließen ihre Oberschenkel auf zahlreichen Routen durch die toskanische
Hügellandschaft platzen. Aufgemotzt wurde dabei das Bergzeitfahren, die „Schlacht von La Sassa“. Bisher dezentral von den einzelnen Radgruppen an verschiedenen Tagen durchgeführt, gab es 2019 ein zentrales Bergzeitfahren am Freitagnachmittag.

Der Maestro organisierte ein Führungsfahrzeug und ließ sich höchstpersönlich die 5km und 300hm nach La Sassa chauffieren. Mit lauter Musik beschallte er die Radler und ließ auftretenden Gegenverkehr in C-Dur von der Straße hupen. Unter diesen Topbedingungen lag die Siegerzeit bei höchstbeachtlichen 14:48 min.

Der Nachwuchs der Triathlonjugend war wie in den letzten Jahren stark vertreten und trainierte ebenfalls sehr fleißig in allen Disziplinen. Sehr erfreulich ist, dass der MRRC hier eigenen Trainernachwuchs stellen kann. Die engagierten Trainerinnen waren bis vor wenigen Jahren selbst noch Teilnehmer im Jugendtraining. So waren Jung und Alt wieder einmal in alle Belangen bestens versorgt und fuhren entspannt und topfit wieder nach Hause. Herzlichen Dank wie jedes Jahr an Rudi und Familie sowie an alle Trainer und Radguides für die tolle Gestaltung des Trainingslagers!

Author: Valentin Faust

Das Video zum Trainingslager von Benjamin Weiderer gibt es hier zu sehen:

 

 

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